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| 03.07.2025

Grundregel für die Penetration durch die Hautbarriere (Stratum corneum)

Maximale Molekülgröße

Substanzen mit einem Molekulargewicht von unter 500 Dalton (Da) können in der Regel die intakte Hautbarriere überwinden.

Dieses Prinzip wird auch als „500-Dalton-Regel“ bezeichnet (Elias & Feingold, 2001).

Ausnahmefälle

Bestimmte Stoffe dringen trotz höherem Molekulargewicht ein – wenn:

  • sie von Penetrationshilfen begleitet werden (z. B. Liposomen, Nanodispersionen, Phosphatidylcholin als Trägerstoff),
  • sie spezifische Hautstrukturen wie Follikel, Poren oder Zwischenzellräume nutzen,
  • oder die Barriere gestört bzw. gezielt geöffnet wurde (z. B. durch Fruchtsäuren, Microneedling, Laser).

Beispiel

Phosphatidylcholin (PC)

  • Molekulargewicht von reinem PC: etwa 760–800 Dalton (je nach Fettsäurestruktur).
  • In freier Form: Zu groß für eine Penetration durch das Stratum corneum – nicht barrieregängig im klassischen Sinn.
  • In lamellaren Strukturen (z. B. Cremes, Liposomen):
    Phosphatidylcholin wirkt primär als Penetrationsverstärker:

    • Es reorganisiert die Hautlipidstruktur,
    • es macht Talg weicher und mobilisiert Inhaltsstoffe,
    • es erhöht die Fluidität der Lipidzwischenräume in der Hornschicht,
    • es kann fettlösliche Wirkstoffe (z. B. Retinol) gezielt in die tieferen Schichten transportieren.

Fazit

Molekül Molmasse Penetration
Wasser (H₂O) 18 Da Ja
Glycerin 92 Da Ja
Hyaluronsäure (niedermolekular) 10.000–50.000 Da Nur sehr kleine Fragmente dringen ein
Phosphatidylcholin (frei) ca. 760–800 Da Nein, aber verbessert Penetration anderer Stoffe
Retinol 286 Da Ja
Vitamin C (Ascorbinsäure) 176 Da Ja
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